Strategieumsetzung mit OKR

Dec 7, 2020 von Alexander Hermann

Seit der Gründung der Redguard AG im Jahr 2012 ist die Unternehmung jährlich jeweils um mindestens 20% gewachsen. Mehr als 40 motivierte Security-Spezialisten sind mittlerweile Teil des Redguard-Teams. Ein solches Wachstum bedeutet konstante Veränderung - diese Weiterentwicklung muss aktiv gesteuert und vom kompletten Leadership-Team begleitet werden.

Grundlage dafür ist eine sichtbare und gelebte Unternehmensstrategie. Das gemeinsame Zielbild schafft Klarheit, unterstützt die Priorisierung und ermöglicht eine schrittweise und fokussierte Umsetzung.

Zur Umsetzung unserer Unternehmensstrategie nutzen wir die Methodik Objectives and Key Results oder kurz OKR. OKR verbindet die tägliche Arbeit mit der Gesamtstrategie und schafft über alle Stufen und Teams hinweg Sichtbarkeit. Ein OKR besteht aus drei Elementen: Dem Objective, welches vorgibt was es zu erreichen gilt, den Key Results als messbare Meilensteine, sowie Initiatives, den einzelnen Aktivitäten zur Erreichung der Key Results. Alle OKR und deren Entwicklung sind durch das komplette Team jederzeit einsehbar und mittels Verknüpfungen wird der direkte Beitrag zum Unternehmenserfolg sichtbar. Gleichzeitig lassen sich team- und themenübergreifende Synergien optimal nutzen.

Seit mehr als einem Jahr setzen wir bereits auf OKR. Direkt ab der Einführung war ein positiver Effekt spürbar und wir halten auch in Zukunft an der Methodik fest. Immer wieder lernen wir aber auch dazu und optimieren den Einsatz von OKR stetig, durch aktive Anpassungen, basierend auf unseren Bedürfnissen. Ein paar unserer Erfahrungen und “Lessons learned” teilen wir gerne in diesem Beitrag.

Make it yours

OKR als Methodik beschreibt gewisse Abläufe und Grundsätze. Wie jede Methodik muss sie an die Bedürfnisse und Kultur der Organisation angepasst werden. Unsere Anpassungen bestehen darin, dass wir Redguard-spezifische OKR Prinzipen formuliert haben. Zwölf Prinzipen regeln dabei sowohl die Erfassung neuer OKR wie aber auch den Umgang mit diesen und schaffen ein gemeinsames Verständnis. Besagtes “Customizing” erachten wir als essentiell für die Akzeptanz der Methodik.

Use a Tool

Für eine optimale und digitalisierte Zusammenarbeit nutzen wir unabhängig von OKR GitLab. Es war deshalb naheliegend, dass wir OKR auch in GitLab abbilden. Sämtliche OKRs sind in einem zentralen GitLab-Projekt erfasst, für alle Mitarbeitenden zugänglich und jeweils untereinander verlinkt. Die Erfassung erfolgt über eine einheitliche Vorlage und stellt sicher, dass alle OKR ähnlich aufgebaut und beschrieben sind. Auch hilft die Vorlage dabei, um neue Mitarbeitende schnell für die Arbeit mit OKR zu befähigen. Obwohl GitLab kein klassisches OKR-Tool ist, deckt es unsere Bedürfnisse diesbezüglich ab.

The Art of Formulating

Das Formulieren von guten OKR ist schwierig und will gelernt und geübt sein. Dementsprechend ist es unser Anspruch, dass jedes neue OKR ein Stück besser ist als die vorherigen. Im OKR GitLab-Projekt finden unsere Mitarbeitenden Hilfsmittel die beschreiben, wie gute OKR formuliert werden können. Komplet standardisieren lässt sich eine gute Formulierung natürlich nicht, was wir allerdings über ein 4-Augen-Prinzip für alle OKR und deren Freigabe sicherstellen. Mit Sicherheit lässt sich aber sagen, dass beispielsweise allgemeine Key Performance Indicator (KPI) und wiederkehrende Aufgaben (Daily Business) nicht in OKR gehören.

Keep it Simple

Wir haben die Anzahl OKR pro Person, die Anzahl Key Results pro Objective und einiges mehr bewusst begrenzt. Dies ermöglicht eine klare Fokussierung. Es lohnt sich aber trotzdem, immer wieder zu prüfen, wo es noch einfacher geht. Wir sind laufend bemüht, unsere OKR-Methodik wo möglich und sinnvoll zu vereinfachen ohne dabei die “Essenz” aus den Augen zu verlieren.

Set the Pace

Die Methodik sieht im Grundsatz vor, dass OKR quartalsweise erarbeitet und umgesetzt werden. Wir haben verschiedene Kadenzen ausprobiert. Zwischenzeitlich haben wir das Kalenderjahr in drei OKR-Cycles mit einer Dauer von jeweils vier Monaten unterteilt. Dies erlaubt es jedem im Team sich länger mit seinen OKR zu identifizieren, was eine Verbundenheit mit der Gesamtstrategie der Redguard aufbaut und verhindert zudem, dass kleine Aufgaben immer direkt in ein OKR verpackt werden.

Die Methodik ist geprägt von Offenheit, Agilität, dem Anspruch Ziele gemeinsam im Team zu erreichen und lebt gleichzeitig stark von der Leidenschaft und dem damit verbundenen Engagement aller Beteiligten. Alles Aspekte, welche auch Teil unserer Redguard-Kultur sind. Diese kulturelle Nähe hat uns die Entscheidung einfach gemacht. Gerne teilen wir unsere Erfahrungen auch weitergehend und sind gleichzeitig auch an einem Erfahrungsaustausch in den Bereichen Strategiedefinition und -umsetzung, insbesondere auch mit OKR, interessiert. Wir freuen uns auf den Austausch.


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